Genderwörterbuch: Gast

Sie möchten das Wort »Gast« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, Anmerkungen zum Wort, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.

Flexionsparadigmen (männl./generische und weibl./movierte Form):

SingularPlural
NomGastGäste
GenGast[e]sGäste
DatGastGästen
AkkGastGäste
keine weitere Form nötig (genderkonform)

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:

Partizipialform:
👤 der/die Gastierende (Nom.), der/die Gastierende (Nom.), des/der Gastierenden (Nom.);
👥 Gastierende (Nom., stark), die Gastierenden (Nom., schwach), den Gastierenden (Dat.)

Ausweichmöglichkeiten:

Ersatzformen (nicht für Rechtstexte):
Gastierende; Besuch; Reisende; Geladene; Eingeladene

Anmerkung:

Gast ist geschlechtsneutral und muss daher nicht moviert werden. Gästin ist zwar als Lemma im Duden aufgeführt, doch mit dem Hinweis »selten« versehen; es stellt eine sehr ungewöhnliche Form dar, die wegen fehlender -er-Endung nicht notwendig ist (vgl. die Koryphäe [feminin]).
Gastierende ist nur in wenigen Fällen eine geeignete Ersatzform – etwa bei Künstler(inne)n.

Siehe auch: https://www.correctura.com/wissen/sprache/tipps/index.aspx?id=408

Beispielsätze:

Besser nicht: Auch vegane Gäste können hier zwischen diversen Gerichten wählen.

Besser so: Auch die vegane Kundschaft kann hier zwischen diversen Gerichten wählen.

Weitere Wörter zu dieser Basis:

Badegast, Dauergast, Ehrengast, Fahrgast, Feriengast, Fluggast, Hochzeitsgast, Hotelgast, Kurgast, Partygast, Sonntagsgast, Staatsgast, Stammgast, Studiogast, Talkgast, Trainingsgast, Übernachtungsgast, Urlaubsgast, Wochengast, Zaungast

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Diskussion


N. N.: Wieso Gästin? Wieson nicht Gastin? Und wieso nicht bei Mensch Menschin? (06.01.2022 14:13)

Torsten Siever: 1. Die Stammbildung/Umlautung hängt von verschiedenen Faktoren ab; vgl. aber etwa Arzt/Ärztin oder Abt/Äbtin. Generell empfehlen wir diese Form allerdings nicht, da Gast geschlechtsneutral ist. 2. »Mensch« ist geschlechtsneutral, warum sollte davon eine feminine Form für weibl. Menschen abgeleitet werden? (06.01.2022 15:37)
antworten

N. N.: Wenn Sie bei "Gast/Gästin" wegen "Geschlechtsneutralität" generell keine weitere Form empfehlen, meiner Meinung nach zu Recht, wie auch bei "Mensch" wegen bereits vorhandener Geschlechtsneutralität (Aussage hier: keine weitere Form nötig (genderkonform)), warum schreiben Sie es dann nicht auch bei "Gast" so hin, sondern deklinieren alle Fälle durch? Das versteht kein Mensch? Das ganze Thema "Gendern" dient nur zur Ablenkung von wirklichen Problemen bei der Umsetzung der Gleichberechtigung in der Realität durch uns (07.01.2022 12:21)
antworten

Torsten Siever: Sie haben Recht. Auch wenn das Paradigma zu Gästin gelb markiert war und mit ? als fragwürdig versehen war, sollte es nicht verwirren oder dazu anregen, es zu verwenden, weil es aufgeführt ist. Wir haben diese (ohnehin sehr selten belegte) Form heraus. Danke für die Anregung. (08.01.2022 17:29)
antworten

Torsten Siever: Sie haben Recht. Auch wenn das Paradigma zu Gästin gelb markiert war und mit ? als fragwürdig versehen war, sollte es nicht verwirren oder dazu anregen, es zu verwenden, weil es aufgeführt ist. Wir haben diese (ohnehin sehr selten belegte) Form heraus. Danke für die Anregung. (08.01.2022 17:29)
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N. N.: Gast ist sowohl neutral als eben auch männlich. Deshalb muss die Gästin als Alternative angeboten werden. Auch wenn selten, so doch lange belegt. https://de.wiktionary.org/wiki/G%C3%A4stin Siehe auch Wikipedia-Link dort und die angeführten Quellen. (16.02.2023 02:22)

Torsten Siever: Ob das Wort lange belegt ist, im Grimmschen Wörterbuch stand oder nicht: Es ist vor allem extrem selten belegt und das hat Gründe. Das Wort ist nicht männlich, sondern maskulin; wie die Koryphäe nicht weiblich ist, sondern feminin. Wenn wir alle maskulinen Wörter als »eben auch männlich« ansehen, müssen wir auch die Menschin und analog der Personer bilden. Auch Papierkörbin ist belegt, auch Schur ›Schererei‹ steht im Wörterbuch, verwendet trotzdem niemand. (16.02.2023 10:06)
antworten

N. N.: Ihr habt alle eine Macke oder ein Minderwertigkeitskomplex mit eurem gegendere. (18.02.2024 12:32)

N. N.: Guten Tag lieber Kommentarmensch, Sie haben wohl wieder mal Lust, Stimmung gegens Gendern zu machen. Sie müssen verstehen, dass alle Geschlechter auch sprachlich angesprochen werden müssen. Dazu genügt ein Blick ins Grundgesetz und auch in die EU-Rechtsprechung. (19.02.2024 12:38)
antworten

N. N.: Das mit der Macke hätte ich nicht so geschrieben; aber mit den Komplexen hat er völlig recht. Und mit Verlaub: es MÜSSEN (wo steht das??) nicht explizit alle beiden Geschlechter angesprochen werden, da sie mit banalen und geläufigen Ansagen meist auch beide gemeint sind (Guten Abend verehrte Zuschauer..). Wenn man aber den vermeintlich stets Übergangenen helfen will, kann man meinetwegen auch ruhig mal ein "-innen" einstreuen..... (20.02.2024 07:06)
antworten

N. N.: Dann sprechen sie aber nur binäre Personen an, was ist mit den non-binären Geschlechtsidentitäten? Es geht ja hier um "geschlechtsneutrale" ("neutral" bitte einmal googeln), daher besser nicht Gast oder Gästin, sondern "Gastperson" oder "Gastmensch" oder, wenn nicht wieder zensiert wird: "Gastens", denn die Endung -ens steht für alle Geschlechter ("Lann-Hornscheidt" bitte einmal googlen). (20.02.2024 20:14)
antworten

N. N.: Es werden damit alle (beiden) Geschlechter angesprochen; auf einzelne, zahllose persönliche Befindlichkeiten oder Selbstidentifikationen muss hier nicht besonders eingegangen werden, da sachlich obsolet. (21.02.2024 09:19)
antworten

Torsten Siever: 1. Was ist an Gastmensch neutraler als an Gast? Es enthält immer noch Gast und das Genus (Maskulinum) ändert sich auch nicht … 2. Wenn ich vorschlagen würde, dass a-z für alle Geschlechter steht – und das könnte man dann auch googlen –, verwenden Sie dann Gasta-z oder Gastens? In den Kommentaren hier können Sie zu -ens Sachliches nachlesen und in der feministischen Linguistik wird -ens nicht ohne Grund nicht mal ansatzweise diskutiert. Zudem ist Hornscheidt nicht mehr in der Wissenschaft tätig, und zur Zeit »ens Professur« hat H. selbst auch nicht -ens verwendet, sondern -x wie in Profex. So grundlegend, spielerisch und häufig Grammatik ändern zu wollen, ist gänzlich unredlich (z. B. unreflektiert). (21.02.2024 09:46)
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N. N.: Laut Duden gibt es die Gästin, d.h. einen weiblichen „Gast“. Da es so jedoch bei der Binarität (m/w) bleibt, ist „Gastmensch“ oder „Gastperson“ neutraler, schließlich sind nicht-binäre Gäste auch Menschen oder wollen die das Gegenteil unterstellen? Mensch ist die neutralste und genderfreieste Lösung… (21.02.2024 15:12)
antworten

Torsten Siever: Ja, auch das DWDS verzeichnet Gästin: https://www.dwds.de/wb/G%C3%A4stin. Und auch im Grimm'schen Wörterbuch steht es. Wenn Sie sich anschauen, wie solche Wörterbücher erstellt werden, wissen Sie auch warum: Weil es verwendet wird. In wie vielen Presseerzeugnissen wird dieses Wort thematisiert? In wie vielen Foren belächelt? Und auch ein Bot, der diese Seite hier crawlt, dürfte annehmen, dass hier fleißig ein neutrales Wort gegendert wird – es ist ja permanent belegt. Wie dem auch sei: It's up to you. (21.02.2024 15:29)
antworten

N. N.: Wird aus dem „Fluggastbegleiter“ bzw. der „Fluggastbegleiterin“ (umgangsspr. Steward/Stewardess) dann also ein „Fluggastmenschbegleitungsmensch“? (21.02.2024 16:39)
antworten

N. N.: Die eigentliche Lösung wäre ja, den Genus einfach abzuschaffen, so wie z.B. es im englischen Sprachraum nachezu vollzogen ist. Cheers. (24.04.2024 02:30)



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