Genderwörterbuch: Bürgermeisterkandidat / Bürgermeisterkandidatin

Sie möchten das Wort »Bürgermeisterkandidat« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.

Flexionsparadigmen (männl./generische und weibl./movierte Form):

SingularPlural
NomBürgermeister­kandidatBürgermeister­kandidaten
GenBürgermeister­kandidatenBürgermeister­kandidaten
DatBürgermeister­kandidatenBürgermeister­kandidaten
AkkBürgermeister­kandidatenBürgermeister­kandidaten
SingularPlural
NomBürgermeister­kandidatinBürgermeister­kandidatinnen
GenBürgermeister­kandidatinBürgermeister­kandidatinnen
DatBürgermeister­kandidatinBürgermeister­kandidatinnen
AkkBürgermeister­kandidatinBürgermeister­kandidatinnen


Informationen zur Wortbildung (vereinfacht):

{Bürgermeister} + {Kandidat}

Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen:

Paarform:
👤 die Bürgermeisterkandidatin bzw. der -kandidat (Nom.), der Bürgermeisterkandidatin bzw. des -kandidaten (Gen.);
👥 die Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten (Nom.), den Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten (Dat.)

Schrägstrichschreibung:
👤 der/die Bürgermeisterkandidat/-in (Nom.), *des/der Bürgermeisterkandidaten/-in (Gen.)
👥 *die Bürgermeisterkandidaten/-innen (Nom.), *den Bürgermeisterkandidaten/-innen (Dat.)

Klammerform:
👤 der/die Bürgermeisterkandidat(in) (Nom.), *des/der Bürgermeisterkandidaten(in) (Gen.)
👥 die Bürgermeisterkandidat(inn)en (Nom.), den Bürgermeisterkandidat(inn)en (Dat.)

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:

Partizipialform:
👤 der/die Bürgermeisterkandidierende (Nom.), des/der Bürgermeisterkandidierenden (Gen.), den/die Bürgermeisterkandidierende(n) (Akk.);
👥 Bürgermeisterkandidierende (Nom., stark), die Bürgermeisterkandidierenden (Nom., schwach), den Bürgermeisterkandidierenden (Dat.)

Kurzbezeichnungen (nicht amtlich):

Binnenmajuskel:
👤 der/die BürgermeisterkandidatIn (Nom.), *des/der BürgermeisterkandidatenIn bzw. *BürgermeisterkandidatIn (Gen.);
👥 *die BürgermeisterkandidatenInnen bzw. *BürgermeisterkandidatInnen (Nom.), *den BürgermeisterkandidatenInnen bzw. *BürgermeisterkandidatInnen (Dat.)

Gendersternchen / Genderstar (nicht binär):
👤 der*die Bürgermeisterkandidat*in (Nom.), *des*der Bürgermeisterkandidaten*in bzw. *Bürgermeisterkandidat*in (Gen.);
👥 *die Bürgermeisterkandidaten*innen bzw. *Bürgermeisterkandidat*innen (Nom.), *den Bürgermeisterkandidaten*innen bzw. *Bürgermeisterkandidat*innen (Dat.)

Genderdoppelpunkt (nicht binär):
👤 der:die Bürgermeisterkandidat:in (Nom.), *des:der Bürgermeisterkandidaten:in bzw. *Bürgermeisterkandidat:in (Gen.);
👥 *die Bürgermeisterkandidaten:innen bzw. *Bürgermeisterkandidat:innen (Nom.), *den Bürgermeisterkandidaten:innen bzw. *Bürgermeisterkandidat:innen (Dat.)

Gendergap (nicht binär):
👤 der_die Bürgermeisterkandidat_in (Nom.), *des_der Bürgermeisterkandidaten_in bzw. *Bürgermeisterkandidat_in (Gen.);
👥 *die Bürgermeisterkandidaten_innen bzw. *Bürgermeisterkandidat_innen (Nom.), *den Bürgermeisterkandidaten_innen bzw. *Bürgermeisterkandidat_innen (Dat.)

Ausweichmöglichkeiten:

Ersatzformen (auf Basis bezogen) (nicht für Rechtstexte):
Bürgermeisterkandidierende,

Umschreibungen (auf Basis bezogen) (nicht für Rechtstexte):
sich bewerbende Person; sich zur Wahl stellende Person

Beispielsätze (auf Basis bezogen):

Besser nicht: Die Wähler haben zwei profilierte Kandidaten mit langjähriger politischer Erfahrung zur Auswahl.

Besser so: Die Wählerinnen und Wähler haben zwei profilierte Kandidierende mit langjähriger politischer Erfahrung zur Auswahl.

Weitere Wörter zu dieser Basis:

Abstiegskandidat, Aufstiegskandidat, Beitrittskandidat, Bundespräsidentschaftskandidat, Bundesratskandidat, Bundestagskandidat, Direktkandidat, Einzelkandidat, Ersatzkandidat, Gegenkandidat, Kanzlerkandidat, Landratskandidat, Landtagskandidat, Medaillenkandidat, Nachfolgekandidat, Nationalratskandidat, Oppositionskandidat, Präsidentschaftskandidat, Spitzenkandidat, Sprengkandidat, Stadtratskandidat, Ständeratskandidat, Titelkandidat, Übernahmekandidat, Überraschungskandidat, Wackelkandidat, Wunschkandidat

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Statistische Angaben

Abgeschnitten haben die geschlechtergerechten Varianten in Bezug auf ihre Grammatikalität wie folgt (bezogen auf alle Kasus und Numeri):

Reali­sie­rungs­formBeispielReali­sie­rungs­grad
Paarformdie Bürgermeisterkandidatin bzw. der -kandidat
Schrägstrich­formder/die Bürgermeisterkandidat/-in
Klammer­formder/die Bürgermeisterkandidat(in)
Partizipial­formder/die Bürgermeisterkandidierende
Kurzformender*die Bürgermeisterkandidat*in
 grammatisch falsch oder generisches Femininum (Ärzt*innen), bei Kurzformen von Dritten als korrekt postuliert

Diskussion


N. N.: Gibt es eine gute Begründung, weshalb es nicht Bürger*innenmeister*innenkandidat*in heißen müsste? Die Frage zielt darauf ab zu erfahren, wie konsequent innerhalb von Komposita gegendert werden kann und auch darf. Vielen Dank! (25.07.2021 17:43)

Torsten Siever: Neben einigen verbotenen Wörtern und der Orthografie (die die *-Schreibung aktuell nicht zulässt) gibt es keine Normen für die Sprache. Im Dt. sind Komposita praktisch unbegrenzt bildbar. Also eine Frage der Abwägung: Dafür spricht eine konsequente Anwendung, dagegen vor allem die Komplexität. Vgl. Details unter https://www.genderator.app/wb/b%c3%bcrgermeister/. Solche Wörter sind kaum lesbar, sie sollten u. E. dann aufgesplittet werden. (26.07.2021 11:22)
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N. N.: Bei dem Wort Bürgermeisterkandidaten, müssen doch alle 3 Worte gegendert werden, weil es sonst nur halbgar ist und somit könnte man es sein lassen. Dass heißt, das es Bürger*Innenmeister*Innen*Kandidaten*Innen sein müsste (30.07.2021 21:18)

N. N.: Das Gendern verstößt sowieso gegen die Regeln der deutschen Grammatik und gegen den menschlichen Verstand (31.07.2021 08:50)
antworten

Torsten Siever: MIT menschlichem Verstand kann man gendern, ohne gegen grammatische Regeln zu verstoßen (allerdings nicht mit *). (31.07.2021 11:15)
antworten

N. N.: Ich finde "Bürgermeisterkandidat/-innen" ist zu schwach gegendert, müsste es nicht heißen "Bürger/-innenmeister/-innenkandidat/-innen"? (20.07.2023 14:57)

Torsten Siever: Tun Sie das. Leider ist aber beides ungrammatisch: Bürgermeisterkandidat/-innen aufgelöst wäre »Bürgermeisterkandidat und Bürgermeisterkandidatinnen« (Sie wollen aber sicher mehrere Männer zulassen), hier sind also keine Kurzformen grammatisch. Die andere Frage ist, wie stringend man gendern möchte. Wenn Ihren Text jmd. lesen soll, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht anders mit dem Wort umgehen. Zudem ist die Frage, was Bürger/-innenmeister/-innenkandidat/-innen ist/bedeutet. Wie viel BMs soll es denn später geben? (20.07.2023 15:58)
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N. N.: Bürgensmeistenskandidatens (21.07.2023 12:16)
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N. N.: Korrekterweise müsste es "Bürgerinnen*meisterinnen*kandidat*innen" heißen! (03.04.2024 14:45)

Torsten Siever: Eher Bürger*innenmeister*innenkandidat*innen, aber Sie haben Recht: Zwischen *innen und *meister müsste es auch eine Abgrenzung geben, weil hier ja die stärksten Grenzen sind. So ist das Wort weder les- noch schreibbar, und semnatisch passen solche Formen ohnehin nicht. (03.04.2024 15:29)
antworten

N. N.: Könnte man diese Abgrenzung denn durch "Bürgermeisterkandidatenperson" herstellen, alternativ "Bürgermeisterkandidatenmensch"? (03.04.2024 16:05)
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Torsten Siever: Sprache ist gekennzeichnet durch Ökonomie. Ein Kandidat ist stets ein Mensch bzw. eine Person, womit durch Kandidatenperson eine unnötige Redundanz und Komplexität geschaffen wird. Damit erscheint mir Bürgermeisterkandidat/-in etc. deutlich sinnvoller. (03.04.2024 16:16)
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