Genderwörterbuch: Freund / Freundin

Sie möchten das Wort »Freund« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.

Flexionsparadigmen (männl./generische und weibl./movierte Form):

SingularPlural
NomFreundFreunde
GenFreund[e]sFreunde
DatFreundFreunden
AkkFreundFreunde
SingularPlural
NomFreundinFreundinnen
GenFreundinFreundinnen
DatFreundinFreundinnen
AkkFreundinFreundinnen


Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen:

Paarform:
👤 die Freundin bzw. der Freund (Nom.), der Freundin bzw. des Freund[e]s (Gen.);
👥 die Freundinnen und Freunde (Nom.), den Freundinnen und Freunden (Dat.)

Schrägstrichschreibung:
👤 der/die Freund/-in (Nom.), *des/der Freund[e]s/-in (Gen.)
👥 *die Freunde/-innen (Nom.), *den Freunden/-innen (Dat.)

Klammerform:
👤 der/die Freund(in) (Nom.), *des/der Freund[e]s(in) (Gen.)
👥 *die Freunde(innen) (Nom.), den Freund(inn)en (Dat.)

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:

Partizipialform:
nicht bildbar oder nicht bedeutungsgleich

Kurzbezeichnungen (nicht amtlich):

Binnenmajuskel:
👤 der/die FreundIn (Nom.), *des/der Freund[e]sIn bzw. *FreundIn (Gen.);
👥 *die FreundeInnen bzw. *FreundInnen (Nom.), *den FreundenInnen bzw. *FreundInnen (Dat.)

Gendersternchen / Genderstar (nicht binär):
👤 der*die Freund*in (Nom.), *des*der Freund[e]s*in bzw. *Freund*in (Gen.);
👥 *die Freunde*innen bzw. *Freund*innen (Nom.), *den Freunden*innen bzw. *Freund*innen (Dat.)

Genderdoppelpunkt (nicht binär):
👤 der:die Freund:in (Nom.), *des:der Freund[e]s:in bzw. *Freund:in (Gen.);
👥 *die Freunde:innen bzw. *Freund:innen (Nom.), *den Freunden:innen bzw. *Freund:innen (Dat.)

Gendergap (nicht binär):
👤 der_die Freund_in (Nom.), *des_der Freund[e]s_in bzw. *Freund_in (Gen.);
👥 *die Freunde_innen bzw. *Freund_innen (Nom.), *den Freunden_innen bzw. *Freund_innen (Dat.)

Ausweichmöglichkeiten:

Ersatzformen (nicht für Rechtstexte):
Befreundete; Freundeskreis; Geliebte

Umschreibungen (nicht für Rechtstexte):
befreundete Person; nahestehende Person; Bezugsperson; Bekanntschaft; (Freundschaft[en])

Beispielsätze:

Besser nicht: In einer bewegenden Feier haben seine Familie und Freunde von ihm Abschied genommen.

Besser so: In einer bewegenden Feier haben seine Nächsten von ihm Abschied genommen.

Weitere Wörter zu dieser Basis:

Bergfreund, Brieffreund, Bücherfreund, Busenfreund, Duzfreund, Eisenbahnfreund, Ex-Freund, Familienfreund, Fußballfreund, Gartenfreund, Geschäftsfreund, Hausfreund, Heimatfreund, Hundefreund, Jugendfreund, Katzenfreund, Kinderfreund, Kindheitsfreund, Kulturfreund, Kunstfreund, Künstlerfreund, Langzeitfreund, Literaturfreund, Menschenfreund, Musikfreund, Naturfreund, Opernfreund, Parteifreund, Pferdefreund, Schulfreund, Sportfreund, Sportsfreund, Studienfreund, Tierfreund, Volksfreund, Wanderfreund, Weinfreund

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Statistische Angaben

Abgeschnitten haben die geschlechtergerechten Varianten in Bezug auf ihre Grammatikalität wie folgt (bezogen auf alle Kasus und Numeri):

Reali­sie­rungs­formBeispielReali­sie­rungs­grad
Paarformdie Freundin bzw. der Freund
Schrägstrich­formder/die Freund/-in
Klammer­formder/die Freund(in)
Partizipial­form(keine Form wie der/die Studierende möglich)
Kurzformender*die Freund*in
 grammatisch falsch oder generisches Femininum (Ärzt*innen), bei Kurzformen von Dritten als korrekt postuliert

Diskussion


N. N.: Mal eine kurze Frage: Ich sehe oft Freund*innen anstelle von Freunde*innen (z. B. Liebe Freund*innen). Ist das falsch? Außerdem hätte ich auch eine Frage, ob man Schrägstrich und Genderstern zusammenverwenden kann wie z. B. bei "mein/e Freund*in" oder müsste es "mein*e Freund*in" sein? Vielen Dank! (11.01.2023 13:47)

N. N.: Einfach nur meine Freunde. Das sollte jeden klar denkenden Menschen umfassen..... (11.01.2023 13:54)
antworten

Torsten Siever: Beides entspricht nicht der Rechtschreibnorm, aber Freunde*innen ist nicht so, wie sich die Befürworter/-innen der nichtbinären Formen (*, :, !, ...) dies vorstellen – es ist zudem schlechter artikulierbar als Freund*innen, das aber ohne Stern dem generischen Femininum entspricht. Wenn der Stern verwendet werden soll, steht er für das ›dritte Geschlecht‹ (rechtlich: »divers«). Hier ist also der Schrägstrich unpassend, denn dieser steht für ›Alternative‹, d. h. männl./weiblich; richtig wäre dann mein*e Freund*in bzw. im Pl. meine Freund*innen. Richtig ist, dass die maskuline Form damit falsch bzw. nicht mehr vertreten ist. (11.01.2023 14:53)
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N. N.: "Gefährte" ist doch gar keine Ersatzform (von *freund(in)), schließlich gibt es auch "Gefährtin", oder? (20.05.2023 14:37)
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N. N.: Es kann nicht korrekt gegendert werden, da es keine allgemein anerkannte Instanz gibt, die diese festlegt. Es kann jeder gendern, der will, aber zu behaupten, dass das korrekt sei, ist falsch. (20.08.2023 16:23)

Torsten Siever: Eine Instanz für die Rechtschreibung gegenderter Sprache gibt es (Rat für deutsche Rechtschreibung), aber nicht für das Gendern als solches. Darüber entscheidet schlicht die Sprachgemeinschaft. Derzeit gibt es ein Missverhältnis zwischen Umfragewerten (Ablehnung) und Gebrauch (in Medien, besonders aber an Bildungseinrichtungen); ob sich dieser aufheben wird, wird sich zeigen. (21.08.2023 09:22)
antworten

Torsten Siever: Wenn Sie sich übrigens bzgl. der Behauptung von Korrektheit auf uns beziehen: Wir stellen lediglich Informationen zur Verfügung, womit sich Interessierte eine Meinung bilden können. Wenn wir von »richtig« oder »falsch« sprechen, bezieht sich dies niemals aufs Gendern als solches, sondern auf konkrete Formen, die möglich (= grammatisch) sind oder nicht, z. B. ist »die Schüler*innen« grammatisch, »des*der Ärzt*in« ist es nicht. (21.08.2023 09:28)
antworten

N. N.: Guten Tag! "Gefährte" steht in den "*freund*"-Einträgen als Ersatzform, aber eigentlich ist es doch nur maskulin, oder? Es gibt schließlich auch das Wort "Gefährtin". (26.02.2024 09:02)

Torsten Siever: Richtig, ist korrigiert – vielen Dank. Allerdings hat das maskuline Genus damit wenig zu tun, sondern – wie Sie schreiben – die -in-Form. (26.02.2024 09:30)
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