Genderwörterbuch: Erzieher / Erzieherin

Sie möchten das Wort »Erzieher« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.

Flexionsparadigmen (männl./generische und weibl./movierte Form):

SingularPlural
NomErzieherErzieher
GenErziehersErzieher
DatErzieherErziehern
AkkErzieherErzieher
SingularPlural
NomErzieherinErzieherinnen
GenErzieherinErzieherinnen
DatErzieherinErzieherinnen
AkkErzieherinErzieherinnen


Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen:

Paarform:
👤 die Erzieherin bzw. der Erzieher (Nom.), der Erzieherin bzw. des Erziehers (Gen.);
👥 die Erzieherinnen und Erzieher (Nom.), den Erzieherinnen und Erziehern (Dat.)

Schrägstrichschreibung:
👤 der/die Erzieher/-in (Nom.), *des/der Erziehers/-in (Gen.)
👥 die Erzieher/-innen (Nom.), *den Erziehern/-innen (Dat.)

Klammerform:
👤 der/die Erzieher(in) (Nom.), *des/der Erziehers(in) (Gen.)
👥 die Erzieher(innen) (Nom.), den Erzieher(inne)n (Dat.)

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:

Partizipialform:
👤 der/die Erziehende (Nom.), des/der Erziehenden (Gen.), den/die Erziehende(n) (Akk.);
👥 Erziehende (Nom., stark), die Erziehenden (Nom., schwach), den Erziehenden (Dat.)

Kurzbezeichnungen (nicht amtlich):

Binnenmajuskel:
👤 der/die ErzieherIn (Nom.), *des/der ErziehersIn bzw. *ErzieherIn (Gen.);
👥 die ErzieherInnen (Nom.), *den ErziehernInnen bzw. *ErzieherInnen (Dat.)

Gendersternchen / Genderstar (nicht binär):
👤 der*die Erzieher*in (Nom.), *des*der Erziehers*in bzw. *Erzieher*in (Gen.);
👥 die Erzieher*innen (Nom.), *den Erziehern*innen bzw. *Erzieher*innen (Dat.)

Genderdoppelpunkt (nicht binär):
👤 der:die Erzieher:in (Nom.), *des:der Erziehers:in bzw. *Erzieher:in (Gen.);
👥 die Erzieher:innen (Nom.), *den Erziehern:innen bzw. *Erzieher:innen (Dat.)

Gendergap (nicht binär):
👤 der_die Erzieher_in (Nom.), *des_der Erziehers_in bzw. *Erzieher_in (Gen.);
👥 die Erzieher_innen (Nom.), *den Erziehern_innen bzw. *Erzieher_innen (Dat.)

Ausweichmöglichkeiten:

Ersatzformen (nicht für Rechtstexte):
Erziehende,

Umschreibungen (nicht für Rechtstexte):
erzieherisch Tätige; erziehende Person

Beispielsätze:

Besser nicht: Die Erzieher beklagen eine zunehmende Gefahr durch parkende Autos.

Besser so: Die Erziehenden beklagen eine zunehmende Gefahr durch parkende Autos.

Weitere Wörter zu dieser Basis:

Alleinerzieher, Arbeitserzieher, Bezugserzieher, Brandschutzerzieher, Chorerzieher, Ex-Erzieher, Heimerzieher, Horterzieher, Hundeerzieher, Internatserzieher, Kindererzieher, Kindergartenerzieher, Kitaerzieher, Kleinkinderzieher, Krippenerzieher, Kunsterzieher, Medienerzieher, Miterzieher, Musikerzieher, Ober-Erzieher, Orchestererzieher, Prinzenerzieher, Schmalspur-Erzieher, Sprecherzieher, Umerzieher, Verkehrserzieher, Vollzeiterzieher, Vorzeige-Erzieher

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Statistische Angaben

Abgeschnitten haben die geschlechtergerechten Varianten in Bezug auf ihre Grammatikalität wie folgt (bezogen auf alle Kasus und Numeri):

Reali­sie­rungs­formBeispielReali­sie­rungs­grad
Paarformdie Erzieherin bzw. der Erzieher
Schrägstrich­formder/die Erzieher/-in
Klammer­formder/die Erzieher(in)
Partizipial­formder/die Erziehende
Kurzformender*die Erzieher*in
 grammatisch falsch oder generisches Femininum (Ärzt*innen), bei Kurzformen von Dritten als korrekt postuliert

Diskussion


N. N.: Was ist von folgenden geschlechtsneutralen Pluralformen zu halten? - Erzieher (m/w/d) - Erzieher (gleich welchen Geschlechts) - Erzieheri - Educatori Das Plural-i ist vom Italienischen inspiriert. (15.04.2024 22:47)

Torsten Siever: Das kommt auf die Sichtweise an, und hier bezogen auf Stellenanzeigen: 1. ist etabliert, 2. möglich, aber m. E. unnötig lang, 3. aktuell ausgeschlossen (da gänzlich unüblich und daher für viele nicht verständlich). Neue Formen wie 3. müssten erst einmal einen kritischen Gebrauch in informeller Sprache haben, um in formeller angewendet werden zu können, gesetzlich vorgeschrieben sein (was sehr unwahrscheinlich ist) oder Empfehlung des RfR sein (der allerdings gebrauchsbasiert arbeitet). Nebenbei wäre vermutlich das schon im Dt. gebräuchliche Plural-s sinnvoller als das -i. (16.04.2024 08:17)
antworten

N. N.: Erziehungsmenschen wäre die denkbar einfachste Pluralform in diesem Falle. Bitte nicht abkürzen mit E-Menschen, denn das sind schon Elektriker:innen. (16.04.2024 13:49)
antworten

Torsten Siever: Die Aussage, E-Menschen seien schon Elektriker:innen, ist grob falsch. E-Mensch ist beim DWDS-Korpus nur einmal belegt: https://www.dwds.de/r/?corpus=dtaxl&;q=E-Mensch – und das im Jahr 1850!; dabei dürfte es sich kaum um einen Elektriker gehandelt haben. Ferner wäre selbst das kein Ausschlusskriterium: Es gibt etwa das U-Eisen, die U-Untersuchung und das U-Boot – nichts davon hat etwas miteinander zu tun. Und zum Dritten: Erzieher ist eine Berufsbezeichnung, als Erziehungsmensch kann sich jede/r bezeichnen! In der Stellenanzeige wird sicherlich kein Erziehungsmensch gesucht … (16.04.2024 14:33)
antworten

N. N.: Man hat also im Jahr 1850 schon gegendert und zwar geschlechtsneutral mit -mensch als Anhang. Warum sollten die E-Menschen des 19. Jahrhunderts denn keine Elektriker gewesen sein? "Erziehungsmensch mit pädagogischem Hochschulabschluss" wird in Stellenanzeigen gesucht. (16.04.2024 23:48)
antworten

Torsten Siever: Sie sollten lesen, was da steht: EIN Beleg in 230 Jahren, bei dem es letztlich egal ist, ob damit ein Elektriker oder Ergotherapeut gemeint ist. Und für »Erziehungsmensch mit pädagogischem Hochschulabschluss« gibt es null Treffer, weil Sie ein Wort (zumindest juristisch) nicht beliebig durch ein anderes austauschen können. Empfohlene Lektüre: Peter Bichsel, »Ein Tisch ist ein Tisch«! (17.04.2024 07:47)
antworten

N. N.: Wird die m/w/d Variante auch in Fließtexten wie etwa Protokollen verwendet? Ich suche nach praktikablen Lösungen ohne Sonderzeichen. (22.04.2024 23:14)

N. N.: Als Ausweichform könnten Sie "erzieherisch tätige Personen" verwenden. [durch Red. gekürzt] (23.04.2024 12:00)
antworten

N. N.: Viel zu lang... (23.04.2024 13:31)
antworten

Torsten Siever: Dazu kenne ich keine Zahlen. Aber wenn Sie 1. Erzieher (m/w/d) schreiben, betrachten Sie das generische Maskulinum ja als neutral. Was früher die Fußnote gewesen ist ("alle sind gemeint"), könnte heute eingangs (m/w/d) sein, um es deutlich zu machen. Andernfalls müssten Sie 2. ausweichen auf neutrale Formen, wo es sie gibt (hier etwa Erziehende) und sonst auf Paarformen oder Sonderzeichen zurückgreifen. (23.04.2024 16:49)
antworten

N. N.: Wieso zu lang? Der Beitrag wurde doch durch Red. zensiert ... äh... "gekürzt". (23.04.2024 20:16)
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