Genderwörterbuch: Patient / Patientin

Sie möchten das Wort »Patient« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.

Flexionsparadigmen (männl./generische und weibl./movierte Form):

SingularPlural
NomPatientPatienten
GenPatientenPatienten
DatPatientenPatienten
AkkPatientenPatienten
SingularPlural
NomPatientinPatientinnen
GenPatientinPatientinnen
DatPatientinPatientinnen
AkkPatientinPatientinnen


Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen:

Paarform:
👤 die Patientin bzw. der Patient (Nom.), der Patientin bzw. des Patienten (Gen.);
👥 die Patientinnen und Patienten (Nom.), den Patientinnen und Patienten (Dat.)

Schrägstrichschreibung:
👤 der/die Patient/-in (Nom.), *des/der Patienten/-in (Gen.)
👥 *die Patienten/-innen (Nom.), *den Patienten/-innen (Dat.)

Klammerform:
👤 der/die Patient(in) (Nom.), *des/der Patienten(in) (Gen.)
👥 die Patient(inn)en (Nom.), den Patient(inn)en (Dat.)

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:

Partizipialform:
nicht bildbar oder nicht bedeutungsgleich

Kurzbezeichnungen (nicht amtlich):

Binnenmajuskel:
👤 der/die PatientIn (Nom.), *des/der PatientenIn bzw. *PatientIn (Gen.);
👥 *die PatientenInnen bzw. *PatientInnen (Nom.), *den PatientenInnen bzw. *PatientInnen (Dat.)

Gendersternchen / Genderstar (nicht binär):
👤 der*die Patient*in (Nom.), *des*der Patienten*in bzw. *Patient*in (Gen.);
👥 *die Patienten*innen bzw. *Patient*innen (Nom.), *den Patienten*innen bzw. *Patient*innen (Dat.)

Genderdoppelpunkt (nicht binär):
👤 der:die Patient:in (Nom.), *des:der Patienten:in bzw. *Patient:in (Gen.);
👥 *die Patienten:innen bzw. *Patient:innen (Nom.), *den Patienten:innen bzw. *Patient:innen (Dat.)

Gendergap (nicht binär):
👤 der_die Patient_in (Nom.), *des_der Patienten_in bzw. *Patient_in (Gen.);
👥 *die Patienten_innen bzw. *Patient_innen (Nom.), *den Patienten_innen bzw. *Patient_innen (Dat.)

Ausweichmöglichkeiten:

Ersatzformen (nicht für Rechtstexte):
Kranke; Leidende; Bettlägerige

Umschreibungen (nicht für Rechtstexte):
zu behandelnde Person; zu pflegende Person; kranke Person; von medizinischem Personal zu behandelnde Person; (Fach-)Beratung aufsuchende Person; Person, die sich medizinische Hilfe sucht; Person in ärztlicher Behandlung

Beispielsätze:

Besser nicht: Bei übergewichtigen Patienten ist es sinnvoll, das Gewicht zu reduzieren.

Besser so: Bei übergewichtigen Kranken ist es sinnvoll, das Gewicht zu reduzieren.

Weitere Wörter zu dieser Basis:

Alzheimerpatient, Angstpatient, Blutkrebspatient, Burn-out-Patient, Cannabis-Patient, Corona-Patient, Dauerpatient, Demenzpatient, Diabetespatient, Dialysepatient, Ebola-Patient, Grippepatient, Herzpatient, Heuschnupfen-Patient, Intensivpatient, Kassenpatient, Klinikpatient, Komapatient, Krankenhauspatient, Krebspatient, Leukämie-Patient, Mitpatient, Notfallpatient, Parkinson-Patient, Privatpatient, Psychiatriepatient, Reha-Patient, Rheumapatient, Risikopatient, Schlaganfallpatient, Schmerzpatient, Schweinegrippe-Patient, Transplantationspatient, Tuberkulose-Patient, Wachkomapatient

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Statistische Angaben

Abgeschnitten haben die geschlechtergerechten Varianten in Bezug auf ihre Grammatikalität wie folgt (bezogen auf alle Kasus und Numeri):

Reali­sie­rungs­formBeispielReali­sie­rungs­grad
Paarformdie Patientin bzw. der Patient
Schrägstrich­formder/die Patient/-in
Klammer­formder/die Patient(in)
Partizipial­form(keine Form wie der/die Studierende möglich)
Kurzformender*die Patient*in
 grammatisch falsch oder generisches Femininum (Ärzt*innen), bei Kurzformen von Dritten als korrekt postuliert

Diskussion


N. N.: Werden die präventiven Maßnahmen unzureichend umgesetzt, hat dies weitreichende Folgen für den Betroffenen. Wie kann man das Gendern? (15.10.2021 09:56)

Torsten Siever: Singular: ... Folgen für die oder den Betroffene(n) – besser noch Plural: ... Folgen für die Betroffenen – oder ... Folgen für die betroffene Person (15.10.2021 14:31)
antworten

N. N.: Wie schreibe ich am besten: "Patientenportal" (früher) gegendert: Portal für Patient/-innen oder Patient/-innen Portal.... freue mich auf Rückmeldungen. (09.06.2022 12:30)

Torsten Siever: Patient/-innen ist ungrammatisch, da die maskuline Form nicht enthalten ist. Korrekt wäre Portal für Patient(inn)en oder Portal für Patientinnen und Patienten. Denkbar wäre wegen solcher Fälle die Form Patient/inn/en – das wird aber nicht praktiziert. (09.06.2022 13:42)
antworten

N. N.: Ist die Form Patienten/innen oder Patienten/-innen grammatikalisch 'korrekter'? (10.06.2022 22:09)

Torsten Siever: [Korrektur:] Beide Formen sind inkorrekt: Patienten/-innen ausgeschrieben würde ja bedeuten: Patienten und Patienteninnen. Hier ist also normkonform nur die Paarform oder Klammerform Patient(inn)en möglich. Und dies hatte ich ursprünglich geschrieben (das en übersehen): Grundsätzlich sind beide Genderformen (mit und ohne Bindestrich) zugelassen. Etwas ›korrekter‹ ist die Form mit Bindestrich (Klient/-innen), da angezeigt wird, wo was ergänzt wird. Vgl. hierzu auch (Schnell-)Bahn vs. inkorrekt *(Schnell)Bahn. (13.06.2022 08:32)
antworten

N. N.: Heißt im Umkehrschluss ich könnte die Schreibweise Patient/-innen bzw. Patient(inn)en verwenden? (19.06.2022 16:25)

Torsten Siever: Sie können Patient(inn)en oder Patientinnen und Patienten verwenden, nicht aber Patient/-innen (den männlichen fehlt hier ja ein -en). Nur bei nichtbinären Formen wird angenommen/behauptet, dass Patient*innen grammatisch sei (was es aber leider nicht ist). (19.06.2022 17:45)
antworten

N. N.: Wäre diese Schreibform so richtig? 1) ...eine achtsame Pflege mit dieser PatientInnengruppe aufzuzeigen,.....? 2) Von Bedeutung für die Pflege soll sein, dem/der PatientenIn....... Danke für Rückmeldung (06.09.2022 11:23)

Torsten Siever: PatientInnengruppe ist korrekt, bei 2) bitte entsprechend dem/der PatientIn. Zumindest ist das so gedacht, auch wenn es ungrammatisch ist. (06.09.2022 13:46)
antworten

N. N.: Vielen Dank (06.09.2022 13:52)
antworten

N. N.: Hallo, ich vermisse hier die Berücksichtigung der Menschen, die sich selbst weder als Mann noch als Frau einordnen, was im medizinischen Kontext selbstverständlich nicht vernachlässigt werden sollte!! Was wäre bitte eine neutrale Nennung, die "alle Geschlechter" beinhaltet? Vielen Dank schonmal (07.09.2022 20:46)

Torsten Siever: Unter https://www.genderator.app/wb/patient/ gibt es doch viele Beispiele, so etwa Kranke oder zu behandelnde Person. (08.09.2022 08:05)
antworten

N. N.: Wo wäre eine Trennung möglich beim Wort Patient:innen? Pa|ti|ent:in|nen? Oder auch nach dem Doppelpunkt? (31.08.2023 14:46)

Torsten Siever: Nein, nicht vor oder nach dem Doppelpunkt, sondern nur bei Pa|ti|en|t:in|en. (Das ist ein ganz zentraler Punkt, der gegen die Aussprache des Gender-Zeichens (Pause/Verschlusslaut) spricht; er verschiebt Silbengrenzen.) (31.08.2023 15:20)
antworten

N. N.: Wie schreibt man gendert man denn Patientenfürsprecher? Patient:innenfürsprecher:in??? das ist doch doppelt gemoppelt oder? (28.09.2023 08:50)

Torsten Siever: Wenn Sie eine Kurzform verwenden möchten, wäre dies so gedacht. Wir empfehlen, die Erstbestandteile nicht zu gendern, sondern nur die letzte/rechte Form, also Patientenfürsprecher:in in Ihrem Fall. Oder Sie lösen dies syntaktisch aus, z. B. mit Fürsprecher:in für Patient:innen. (28.09.2023 09:06)
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