Genderwörterbuch: Mitglied

Sie möchten das Wort »Mitglied« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, Anmerkungen zum Wort, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.

Flexionsparadigmen (neutrale und weibl. Form):

SingularPlural
NomMitgliedMitglieder
GenMitglied[e]sMitglieder
DatMitgliedMitgliedern
AkkMitgliedMitglieder
keine weitere Form nötig (genderkonform)

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:

Partizipialform:
nicht bildbar oder nicht bedeutungsgleich

Anmerkung:

Das Neutrum Mitglied ist bereits eine gendergerechte und -neutrale Form, von der keine movierte feminine Form gebildet werden sollte.

Siehe auch: https://www.correctura.com/wissen/sprache/tipps/2021/25/

Beispielsätze:

Besser nicht: Die erfolgreiche Politikerin ist schon seit ihrer frühen Jugend Mitgliedin der linken Partei.

Besser so: Die erfolgreiche Politikerin ist schon seit ihrer frühen Jugend Mitglied der linken Partei.

Weitere Wörter zu dieser Basis:

Akademiemitglied, Aufsichtsratsmitglied, Ausschussmitglied, Bandmitglied, Bandenmitglied, Beiratsmitglied, Betriebsratsmitglied, Bundestagsmitglied, Bundesvorstandsmitglied, Bürgerschaftsmitglied, Chormitglied, Clubmitglied, Crewmitglied, Direktionsmitglied, Direktoriumsmitglied, Ehrenmitglied, Ensemblemitglied, Exekutivmitglied, Familienmitglied, Fördermitglied, Fraktionsmitglied, Führungsmitglied, Gemeindemitglied, Gemeinderatsmitglied, Geschäftsleitungsmitglied, Gewerkschaftsmitglied, Gründungsmitglied, Gruppenmitglied, Jurymitglied, Kabinettsmitglied, Kadermitglied, Kommissionsmitglied, Kreistagsmitglied, Kuratoriumsmitglied, Landtagsmitglied, Neumitglied, Nichtmitglied, Ortsbeiratsmitglied, Ortsratsmitglied, Parlamentsmitglied, Parteimitglied, Politbüromitglied, Präsidiumsmitglied, Ratsmitglied, Redaktionsmitglied, Regierungsmitglied, Stadtratsmitglied, Teammitglied, Vereinsmitglied, Verwaltungsratsmitglied, Vorstandsmitglied

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Diskussion


N. N.: Bei diesem Wort gibt es gerade durch die Bedeutung "mit Glied" einige Diskussion, weshalb auch über "Mitvagina" als weibliche Form diskutiert wird. Am besten ist es also, das Wort ganz wegzulassen, da man hier schnell in Diskussionen verwickelt wird. (12.11.2021 16:09)

Torsten Siever: Ui, dann haben Gliederschmerzen nur Männer und wir müssen auch alle Bildungen auf -schaft meiden – Elternschaft, Leserschaft, Ruderschaft –, da das rein männliche Organ einen Schaft hat? – Die Etymologie spielt bei »Mensch« und »man« doch eine Rolle!? Althochdeutsch »gilid« bedeutete ›Gelenk, Glied‹ und nicht ›Penis‹. Später wurde das Wort auch für die ganze Einheit verwendet: Arme, Beine (= Gliedmaße; neben dem Rumpf). »Mitglied« meint übertragen ›Teil eines Ganzen‹ (wie Kettenglied). Soll man auch Bindeglied, Gliederung und eingliedern meiden? (13.11.2021 15:43)
antworten

N. N.: Ich gebe Herrn Sievert vollkommen Recht. Ich spreche mich dann für das Meiden dieses Begriffes aus. Mitvagina wäre schwach. Dann wohl doch eher Mitklitoris. (03.03.2022 21:37)
antworten

N. N.: Ich danke Herrn Siever für diesen Einwand. Ich habe mir bisher mit dem Wort Mitglied aus dem vom ursprünglichen Post genannten Grund sehr schwer getan. Mit der rein wörtlichen Herleitung kann ich nun deutlich einfacher mit einem "Nichtgendern" des Wortes Mitglied z.B. eines Vereins umgehen. (12.04.2022 08:43)
antworten

N. N.: Und was wäre eine gute, wirklich neutrale Alternative? (08.06.2023 11:47)

Torsten Siever: Wieso »wirklich«? Zu Mitglied bedarf es keiner Alternative, dies ist neutral. (08.06.2023 15:21)
antworten

N. N.: Bei mir wirft sich erst bei der Mehrzahl die Frage auf, ob es dann noch neutral ist – Mitglieder.... Also suche ich nach einer Alternative. Dabei war Mitglieder schon meine Alternative zu Akteure, genauer Bildungsakteure. (28.06.2023 15:56)

Torsten Siever: Sie meinen wegen der -er-Endung? Das ist doch kein Männlichkeitsmarker! -er als Pluralendung gibt es auch bei Ei, Amt, Wort oder Geist. Nur weil Feminina nicht auf -er enden (vgl. aber die Paradeis, die Paradeiser), können Sie doch nicht rückschließen, dass -er eine Männlichkeit markierende Flexionsendung ist. Dazu kommen noch Wortausgänge auf -er wie in Eimer, Leiter, Mutter etc. (28.06.2023 16:27)
antworten

N. N.: Ich würde mich Ihrer Meinung gerne anschließen, allerdings wurde tatsächlich Mitglieder in einigen Gremien, in denen ich anwesend war in Mitglieder:innen umgeändert – geschrieben und gesprochen. Und da überlege ich mir lieber eine Alternative oder benutze es nur noch singular. (28.06.2023 17:06)
antworten

Torsten Siever: Oha, ja, in diesem Fall würde ich auch zu Alternativen greifen. Statt des nicht neutralen Akteure/Akteurinnen ließe sich dann unter Umständen Mitwirkende, Beteiligte, Angehörige verwenden. (29.06.2023 08:20)
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