Genderwörterbuch: Geschäftskunde / Geschäftskundin

Sie möchten das Wort »Geschäftskunde« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.

1. Bedeutung: ›Dienstleistung oder Artikel kaufende/beauftragende Person‹

Flexionsparadigmen (männl./generische und weibl./movierte Form):

SingularPlural
NomGeschäfts­kundeGeschäfts­kunden
GenGeschäfts­kundenGeschäfts­kunden
DatGeschäfts­kundenGeschäfts­kunden
AkkGeschäfts­kundenGeschäfts­kunden
SingularPlural
NomGeschäfts­kundinGeschäfts­kundinnen
GenGeschäfts­kundinGeschäfts­kundinnen
DatGeschäfts­kundinGeschäfts­kundinnen
AkkGeschäfts­kundinGeschäfts­kundinnen


Informationen zur Wortbildung (vereinfacht):

{Geschäfts} + {Kunde}

Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen:

Paarform:
👤 die Geschäftskundin bzw. der -kunde (Nom.), der Geschäftskundin bzw. des -kunden (Gen.);
👥 die Geschäftskundinnen und -kunden (Nom.), den Geschäftskundinnen und -kunden (Dat.)

Schrägstrichschreibung:
👤 *der/die Geschäftskunde/-in (Nom.), *des/der Geschäftskunden/-in (Gen.)
👥 *die Geschäftskunden/-innen (Nom.), *den Geschäftskunden/-innen (Dat.)

Klammerform:
👤 *der/die Geschäftskunde(in) (Nom.), *des/der Geschäftskunden(in) (Gen.)
👥 die Geschäftskund(inn)en (Nom.), den Geschäftskund(inn)en (Dat.)

Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:

Partizipialform:
nicht bildbar oder nicht bedeutungsgleich

Kurzbezeichnungen (nicht amtlich):

Binnenmajuskel:
👤 *der/die GeschäftskundeIn bzw. *GeschäftskundIn (Nom.), *des/der GeschäftskundenIn bzw. *GeschäftskundIn (Gen.);
👥 *die GeschäftskundenInnen bzw. *GeschäftskundInnen (Nom.), *den GeschäftskundenInnen bzw. *GeschäftskundInnen (Dat.)

Gendersternchen / Genderstar (nicht binär):
👤 *der*die Geschäftskunde*in bzw. *Geschäftskund*in (Nom.), *des*der Geschäftskunden*in bzw. *Geschäftskund*in (Gen.);
👥 *die Geschäftskunden*innen bzw. *Geschäftskund*innen (Nom.), *den Geschäftskunden*innen bzw. *Geschäftskund*innen (Dat.)

Genderdoppelpunkt (nicht binär):
👤 *der:die Geschäftskunde:in bzw. *Geschäftskund:in (Nom.), *des:der Geschäftskunden:in bzw. *Geschäftskund:in (Gen.);
👥 *die Geschäftskunden:innen bzw. *Geschäftskund:innen (Nom.), *den Geschäftskunden:innen bzw. *Geschäftskund:innen (Dat.)

Gendergap (nicht binär):
👤 *der_die Geschäftskunde_in bzw. *Geschäftskund_in (Nom.), *des_der Geschäftskunden_in bzw. *Geschäftskund_in (Gen.);
👥 *die Geschäftskunden_innen bzw. *Geschäftskund_innen (Nom.), *den Geschäftskunden_innen bzw. *Geschäftskund_innen (Dat.)

Ausweichmöglichkeiten:

Ersatzformen (auf Basis bezogen) (nicht für Rechtstexte):
Kundschaft; Auftraggebende; Bestellende; Klientel (eher juristisch)

Umschreibungen (auf Basis bezogen) (nicht für Rechtstexte):
beziehende Person; kaufende Person; beauftragende Firma

Beispielsätze (auf Basis bezogen):

Besser nicht: Wir haben erneut Anfragen von ehemaligen Kunden. Insbesondere die Papierfabrik ließ sich als Kunde zurückgewinnen.

Besser so: Wir haben erneut Anfragen von ehemaliger Kundschaft. Insbesondere die Papierfabrik ließ sich als Kundin zurückgewinnen.

Weitere Wörter zu dieser Basis:

Anzeigenkunde, Bahnkunde, Bankkunde, Bestandskunde, Endkunde, Erstkunde, Großkunde, Hauptkunde, Musterkunde, Neukunde, Privatkunde, Stammkunde, Stromkunde, Versicherungskunde, Werbekunde

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Statistische Angaben

Abgeschnitten haben die geschlechtergerechten Varianten in Bezug auf ihre Grammatikalität wie folgt (bezogen auf alle Kasus und Numeri):

Reali­sie­rungs­formBeispielReali­sie­rungs­grad
Paarformdie Geschäftskundin bzw. der -kunde
Schrägstrich­form*der/die Geschäftskunde/-in
Klammer­form*der/die Geschäftskunde(in)
Partizipial­form(keine Form wie der/die Studierende möglich)
Kurzformen*der*die Geschäftskunde*in bzw. *Geschäftskund*in
 grammatisch falsch oder generisches Femininum (Ärzt*innen), bei Kurzformen von Dritten als korrekt postuliert

Diskussion


N. N.: Die Papierfabrik als Kundin? Das macht meiner Meinung nach überhaupt kein Sinn und wird wie so viele Auswüchse dazu führen, dass trotz vielleicht guter Absichten mit dem Gendern das Gegenteil bewirkt wird. Die Energie könnte man viel besser in die Anpassung der konkreten Rahmenbedingungen stecken, um die Benachteiligung von unterschiedlichsten Gruppen zu verringern. Eine künstliche Vergewaltigung der Sprache wird das nicht bewirken. (27.09.2022 12:21)

Torsten Siever: Bei Papierfabrik wirkt es befremdlich, ja, aber wenn Sie den Satz mit Sie ist ... fortsetzen oder bilden, ist der Grund erkennbar. Grundsätzlich werden Objekte nicht gegendert; allerdings herrscht Kongruenz (grammatische Übereinstimmung) zwischen bestimmten Einheiten (Die Firma/Sie oder Ich gehe). Beim Prädikativum (X ist Y) konkurrieren (infolge des Genderns) das Subjekt mit dem selbstständigeren Prädikativum: Sie ist Kunde wäre aber falsch bei einem weiblichen natürlichen Geschlecht, richtig hingegen bei femininen Objekten; Sie ist Kundin wäre nicht nötig bei Objekten, aber korrekt gegendert. Da heute also einige bei Sie zu Kongruenz neigen, passen sie das Prädikativum generell an Feminina an, also auch bei Fabrik/Kundin; das Maskulinum wird hier zunehmend als unrichtig empfunden. Möglich ist aber beides. (27.09.2022 16:57)
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