Genderwörterbuch: Arzt / Ärztin
Sie möchten das Wort »Arzt« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze. Hilfe zu dieser Seite erhalten Sie hier.
Flexionsparadigmen (männl./generische und weibl./movierte Form):
♂ | Singular | Plural |
Nom | Arzt | Ärzte |
Gen | Arztes | Ärzte |
Dat | Arzt | Ärzten |
Akk | Arzt | Ärzte |
♀ | Singular | Plural |
Nom | Ärztin | Ärztinnen |
Gen | Ärztin | Ärztinnen |
Dat | Ärztin | Ärztinnen |
Akk | Ärztin | Ärztinnen |
Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen:
Paarform:
👤 die Ärztin bzw. der Arzt (Nom.), der Ärztin bzw. des Arztes (Gen.);
👥 die Ärztinnen und Ärzte (Nom.), den Ärztinnen und Ärzten (Dat.)
Schrägstrichschreibung:
👤 *der/die Arzt/-in (Nom.), *des/der Arztes/-in (Gen.)
👥 *die Ärzte/-innen (Nom.), *den Ärzten/-innen (Dat.)
Klammerform:
👤 *der/die Arzt(in) bzw. *Ärzt(in) (Nom.), *des/der Arztes(in) bzw. *Ärzt(in) (Gen.)
👥 *die Ärzte(innen) (Nom.), den Ärzt(inn)en (Dat.)
Geschlechtsneutrale Bezeichnungen:
Partizipialform:
nicht bildbar oder nicht bedeutungsgleich
Kurzbezeichnungen (nicht amtlich):
Binnenmajuskel:
👤 *der/die ArztIn bzw. *ÄrztIn (Nom.), *des/der ArztesIn bzw. *ÄrztIn (Gen.);
👥 *die ÄrzteInnen bzw. *ÄrztInnen (Nom.), *den ÄrztenInnen bzw. *ÄrztInnen (Dat.)
Gendersternchen / Genderstar (nicht binär):
👤 *der*die Arzt*in bzw. *Ärzt*in (Nom.), *des*der Arztes*in bzw. *Ärzt*in (Gen.);
👥 *die Ärzte*innen bzw. *Ärzt*innen (Nom.), *den Ärzten*innen bzw. *Ärzt*innen (Dat.)
Genderdoppelpunkt (nicht binär):
👤 *der:die Arzt:in bzw. *Ärzt:in (Nom.), *des:der Arztes:in bzw. *Ärzt:in (Gen.);
👥 *die Ärzte:innen bzw. *Ärzt:innen (Nom.), *den Ärzten:innen bzw. *Ärzt:innen (Dat.)
Gendergap (nicht binär):
👤 *der_die Arzt_in bzw. *Ärzt_in (Nom.), *des_der Arztes_in bzw. *Ärzt_in (Gen.);
👥 *die Ärzte_innen bzw. *Ärzt_innen (Nom.), *den Ärzten_innen bzw. *Ärzt_innen (Dat.)
Ausweichmöglichkeiten:
Ersatzformen (nicht für Rechtstexte):
Behandelnde; Heilkundige; (Ärzteschaft) (Gruppe)
Umschreibungen (nicht für Rechtstexte):
ärztliches Personal; fachärztliches Personal
Beispielsätze:
Besser nicht: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Besser so: Erkundigen Sie sich in der Arztpraxis oder Apotheke./Fragen Sie eine ärztlich oder pharmazeutisch ausgebildete Person.
Weitere Wörter zu dieser Basis:
Allgemeinarzt, Amtsarzt, Assistenzarzt, Augenarzt, Bereitschaftsarzt, Betriebsarzt, Chefarzt, Facharzt, Frauenarzt, Gefängnisarzt, Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Hausarzt, Hautarzt, HNO-Arzt, Kantonsarzt, Kassenarzt, Kinderarzt, Landarzt, Leibarzt, Lungenfacharzt, Mannschaftsarzt, Militärarzt, Nervenarzt, Notarzt, Oberarzt, Privatarzt, Schiffsarzt, Schularzt, Sportarzt, Teamarzt, Tierarzt, Vereinsarzt, Vertrauensarzt, Wahlarzt, Zahnarzt
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Statistische Angaben
Abgeschnitten haben die geschlechtergerechten Varianten in Bezug auf ihre Grammatikalität wie folgt (bezogen auf alle Kasus und Numeri):
Realisierungsform | Beispiel | Realisierungsgrad |
---|
Paarform | die Ärztin bzw. der Arzt | |
Schrägstrichform | *der/die Arzt/-in | |
Klammerform | *der/die Arzt(in) bzw. *Ärzt(in) | |
Partizipialform | (keine Form wie der/die Studierende möglich) | |
Kurzformen | *der*die Arzt*in bzw. *Ärzt*in | |
grammatisch falsch oder generisches Femininum (Ärzt*innen), bei Kurzformen von Dritten als korrekt postuliert |
Diskussion
N. N.: Wie gendere ich feststehende Begriffe wie "Arzt-Patienten-Kontakt"? Hier ist der Verweis auf Doppelnennung nicht hilfreich. (10.09.2021 13:26)
Torsten Siever: Sehr schwierig! Wir empfehlen, bei solchen Wortbildungen (Komposita) nur die letzte Konstituente zu gendern. In diesem Fall (Kontakt) also nicht(s). Wer auch solche Konstruktionen gendern möchte, sollte eher die Wortbildung aufheben, also etwa »Kontakt zwischen Ärzt(inn)en und Patient(inn)en«. Hinzu kommt bei »Arzt«, dass u. E. eine Form wie »ÄrztIn« nicht gerecht ist (Umlautung im Singular nur bei Frauen). (10.09.2021 14:59)
antworten
N. N.: "Erkundigen Sie sich in der Arztpraxis oder Apotheke."
Bezieht sich hierbei das Wort Arztpraxis nicht auch nur auf das männliche Geschlecht? (08.02.2022 05:14)
Torsten Siever: Wenn generische Formen strikt abgelehnt werden (was etwa duden.de nicht tut), dann müsste man in der Tat auch Arzt gendern. Wir raten davon ab, s. Diskussion zu https://www.genderator.app/wb/b%c3%bcrgermeister/, und raten eher zu Umschreibung. Allerdings ist eine Arztpraxis nicht dasselbe wie z. B. eine »ärztliche Praxis«. (08.02.2022 08:30)
antworten
N. N.: Wie gendere ich "überweisender Arzt" in einem Formular? "überweisende/r Arzt/Ärztin"? Oder müsste dann die weibliche Form zuerst genannt werden? (05.08.2022 14:48)
Torsten Siever: Einige plädieren dafür, zuerst die weiblichen Formen zu nennen. Sowohl das Argument »Lady ist first« (veraltet) als auch die Ausgleich für die jahrzehntelange fehlende explizite Nennung halte ich für unangebracht. Es gibt aber für die maskuline Erstnennung wie in der/die Bewerber/-in gute Gründe (Abfolge, Wortbildung), sodass man es bei Beidnennung ja tatsächlich umdrehen kann. Auch Ärztin ist von Arzt abgeleitet, sodass ich entweder die Ärztin oder der Arzt oder der/die Arzt/Ärztin verwenden würde. (05.08.2022 16:42)
antworten
N. N.: Die Ersatzform Ärzteschaft ist ebenfalls maskulin, richtig wäre nach mE Ärzt:innenschaft (17.09.2022 13:17)
Torsten Siever: Wenn man solche Kurzformen gebraucht, wäre dies folgerichtig, ja. Wer sich an die Orthografienorm halten möchte oder muss, kann darauf aber nicht ausweichen und müsste auf Ärztinnen- und Ärzteschaft ausweichen – was wir nicht empfehlen. S. die vielen Diskussionseinträge hierzu. (30.12.2022 17:22)
antworten
N. N.: Ich bin weder Arzt noch Ärztin, sondern ein MENSCH mit medizinischer Approbation. Wie mögt ihr denn mich ansprechen, oder soll ich ausgegrenzt werden?? (28.12.2022 23:33)
Torsten Siever: Ich verstehe nicht, warum Sie Mensch großschreiben. Ich hoffe doch sehr, dass Sie auch binäre Ärztinnen und Ärzte als Menschen ansehen. Nichtbinäre Formen sind doch zahlreich aufgeführt, ich verstehe Ihre Kritik nicht ansatzweise. Und warum schreiben Sie nicht, wie Sie gern angesprochen werden möchten? Oder ist Ihr Vorschlag »Mensch mit medizinischer Approbation«? (30.12.2022 17:20)
antworten
N. N.: I kotz glei. Ich verstehe Ihre Antwort auch nicht ansatzweise. Wer braucht gendern? Wir sind Jahrhunderte ohne den Schmarrn ausgekommen. Und wegen einer Minderheit muss sich die Menschheit ändern??? Wie krank werden wir noch? Soll doch jeder sein wie er will, deswegen zwinge ich doch keinem meine Meinung oder Sprache auf.
Bitte nicht antworten, den Schmarrn brauch ich nicht auch noch. (09.01.2024 17:38)
antworten
N. N.: Satzzeichen sind keine Rudeltiere. (09.01.2024 19:45)
antworten
Torsten Siever: Wenn Sie die ursprüngliche Frage gestellt haben, habe ich Sie falsch verstanden. Sei's drum: Sie können sich als Arzt bezeichnen, als Ärztin, wie immer Sie wünschen. Ausweichformen wie Mensch mit medizinischer Approbation können Sie ebenfalls wählen, auch wenn wir dies wegen der Komplexität nicht als Ausweichform angeben. Auch (generisch) Arzt geht (auch wenn Sie weiblich sind). Es ist an Ihnen! Wir zwingen nicht, sondern bieten Wahlmöglichkeiten und stellen diese gegenüber. (09.01.2024 17:52)
antworten
N. N.: Ich bearbeite ein Formular mit verschiedenen Punkten wie z.B. 1. Patient/-in, 2. Anfordernde/-r Ärztin/Arzt, 3. Erkrankung des/der Patienten/-in usw. Ist 2. korrekt geschrieben? Ich habe ja nun überall auch die männliche Form an erster Stelle, aber bei 2. geht sich das nicht so recht aus. Wie benenne ich die Punkte in meinem Formular also richtig? (09.10.2024 11:42)
N. N.: Machen Sie es doch so: "1. Erkrankte Person 2. Anforderndes ärztliches Fachpersonal" 3. Befund der erkrankten Person" – Alternativ ginge auch: "1. Patientenmensch 2. Anfordernder Arztmensch 3. Erkrankung des Patientenmenschen". Üblicher und gäniger wäre heute (noch) die erste Variante bis sich "Mensch" als genderneutrales Suffix (endgültig) durchgesetzt hat. (09.10.2024 15:19)
antworten
N. N.: Nein danke. (09.10.2024 15:50)
antworten
Torsten Siever: »Endgültig«? Kein Mensch verwendet ein von Ihnen postuliertes Suffix -mensch! Nennen Sie mir eine wissenschaftliche Untersuchung, in der dies auch nur als Möglichkeit genannt wird bzw. von Befragten befürwortet werden könnte. Ebenso wird sich auch das hier immer wieder thematisierte -ens nicht durchsetzen, weil dies kein Mensch kennt, verwendet oder zu verwenden bereit ist. (09.10.2024 15:58)
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N. N.: Fragen Sie mal Linguisten anstatt Stimmung gegens Gendern zu machen. Im wissenschaftlichen Bereich ist die Endung -mensch oder -person ebenso geläufig wie im Handwerk, siehe „Baumensch“ statt Bauarbeiter oder „E-Mensch“ statt Elektriker oder „SHK-Mensch“ statt Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker. (10.10.2024 00:21)
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N. N.: Ich lade Sie gerne mal in meine Welt, auch Realität genannt, ein. Sie werden sich hier allerdings nicht zurechtfinden. Es ist jedenfalls beruhigend, dass sich Ihre komplett wirre und praxisferne Ansicht (muss man leider so benennen) nicht im Ansatz durchsetzen wird. Dafür werden die -in dieser Hinsicht- vernünftigen Menschen und Personen ( ;-) ) schon sorgen. Aber eine Frage sei gestattet: welche Wissenschaft soll das denn sein???? (10.10.2024 08:13)
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N. N.: .... die Geister, die ich rief...... (10.10.2024 12:48)
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