Ihre Rückmeldung

Sie möchten auf den folgenden Eintrag antworten?

N. N.: Danke für den Hinweis, dass die gebräuchlichen Verbformen zum Teil auf verschiedene "Wurzelverben" zurückgehen, also z. B. "bin", "bist" usw. auf eines von diesen "Wurzelverben" und "wäre, "gewesen" usw. auf ein anderes (als Übersicht für das Verb "sein" z. B. hier: https://www.uni-due.de/imperia/md/content/mediae/verben.pdf, rechte Spalte). Meine Frage bezog sich aber auf die Lautveränderung im Verbstamm und war gemeint als: Gibt es für die _Genderpraxis_ schon (existierende) Beispiele, bei denen bei Bildung der gegenderten Form der Verbstamm (d. h. ein und derselbe V.) _lautlich_ verändert wurde, also gibt _in diesem Sinne_ Präzedenzfälle für die Bildung "Innehabende"? (26.05.2022 14:27)
antworten

Torsten Siever: Das sein-Beispiel hatte wie geschrieben mit innehaben nichts zu tun, ich wollte nur die mögliche Stärke von Veränderungen aufzeigen. Jetzt verstehe ich Ihre Frage aber, denke ich. Andere Fälle sind mir sponan nicht bekannt und interessanterweise werden andere Verben mit dem Erstbestandteil inne- auch nicht verkürzt (*Inhaltende, Inhaltende, inwohnende). Allerdings ist lt. Pfeifer et al. (1993) neben innehaben bereits im Frühnhd. auch inhaben belegt. D.h. Ihre Vermutung, dass es sich um eine Änderung des Verbstamms handelt, trifft nicht unbedingt zu. Wahrscheinlich ist, dass Inhaber von inhaben abgeleitet ist (was zu prüfen wäre). (27.05.2022 16:09)
antworten

N. N.: Das ist doch interessant, vielen Dank für den sprachgeschichtlichen Hintergrund! (31.05.2022 17:14)
antworten

Torsten Siever: Zu Ihrer letzten Frage noch eine Ergänzung: Die stärksten Abweichungen gibt es beim Verb sein; hier ist der Stamm gänzlich abweichend (bin, ist, sind etc.) – auch wenn das linguistisch etwas anderes ist als bei innehaben; vgl. auch bei Adjekjtiven die unregelmäßige Komparation: gut – besser – best[en]. (25.05.2022 11:19)
antworten

Torsten Siever: Ich sehe es so, dass es etwas dazwischen ist: Die Verbbasis ist mit Sicherheit innehaben, da haben Sie Recht. Allerdings lässt sich Innehaber kaum aussprechen und inne zu in verkürzen (eine Silbe weniger), zumal inne zu in gehört: inne ist eine verstärkte Form von in (althochdt. inna, danach inne). Inhaber selbst geht übrigens genauso auf innehaben zurück; hier müssten Sie also folgerichtig Innehaber verwenden. (25.05.2022 11:09)
antworten

N. N. zum Suchwort »inhaber«: "Inhabende" wäre das nominalisierte Partizip von "inhaben", einem Verb, das es nicht gibt. Müsste das nominalisierte Partizip dann nicht "Innehabende" heißen, eben abgeleitet von "innerhaben"? Gibt es akzeptierte Parallelbeispiele für solche Bildungen, d. h. solche, bei denen der Verbstamm verändert wird? (24.05.2022 19:09)
antworten

Torsten Siever: Ich sehe es so, dass es etwas dazwischen ist: Die Verbbasis ist mit Sicherheit innehaben, da haben Sie Recht. Allerdings lässt sich Innehaber kaum aussprechen und inne zu in verkürzen (eine Silbe weniger), zumal inne zu in gehört: inne ist eine verstärkte Form von in (althochdt. inna, danach inne). Inhaber selbst geht übrigens genauso auf innehaben zurück; hier müssten Sie also folgerichtig Innehaber verwenden. (25.05.2022 11:09)
antworten

Torsten Siever: Zu Ihrer letzten Frage noch eine Ergänzung: Die stärksten Abweichungen gibt es beim Verb sein; hier ist der Stamm gänzlich abweichend (bin, ist, sind etc.) – auch wenn das linguistisch etwas anderes ist als bei innehaben; vgl. auch bei Adjekjtiven die unregelmäßige Komparation: gut – besser – best[en]. (25.05.2022 11:19)
antworten

N. N.: Danke für den Hinweis, dass die gebräuchlichen Verbformen zum Teil auf verschiedene "Wurzelverben" zurückgehen, also z. B. "bin", "bist" usw. auf eines von diesen "Wurzelverben" und "wäre, "gewesen" usw. auf ein anderes (als Übersicht für das Verb "sein" z. B. hier: https://www.uni-due.de/imperia/md/content/mediae/verben.pdf, rechte Spalte). Meine Frage bezog sich aber auf die Lautveränderung im Verbstamm und war gemeint als: Gibt es für die _Genderpraxis_ schon (existierende) Beispiele, bei denen bei Bildung der gegenderten Form der Verbstamm (d. h. ein und derselbe V.) _lautlich_ verändert wurde, also gibt _in diesem Sinne_ Präzedenzfälle für die Bildung "Innehabende"? (26.05.2022 14:27)
antworten

Torsten Siever: Das sein-Beispiel hatte wie geschrieben mit innehaben nichts zu tun, ich wollte nur die mögliche Stärke von Veränderungen aufzeigen. Jetzt verstehe ich Ihre Frage aber, denke ich. Andere Fälle sind mir sponan nicht bekannt und interessanterweise werden andere Verben mit dem Erstbestandteil inne- auch nicht verkürzt (*Inhaltende, Inhaltende, inwohnende). Allerdings ist lt. Pfeifer et al. (1993) neben innehaben bereits im Frühnhd. auch inhaben belegt. D.h. Ihre Vermutung, dass es sich um eine Änderung des Verbstamms handelt, trifft nicht unbedingt zu. Wahrscheinlich ist, dass Inhaber von inhaben abgeleitet ist (was zu prüfen wäre). (27.05.2022 16:09)
antworten

N. N.: Das ist doch interessant, vielen Dank für den sprachgeschichtlichen Hintergrund! (31.05.2022 17:14)
antworten


Geben Sie hier bitte Ihre Rückmeldung ein:

ein Service von
Logo correctura